Unsere Reiseroute führt nach einer Überführungsetappe von Baltimore nach Memphis, am Mississippi entlang nach New Orleans. Von dort geht es weiter durch den wilden Westen von Texas, New Mexico und Arizona bis zum Joshua Tree Nationalpark. Anschliessend fahren wir durch die Wüstenlandschaften und die Nationalparks nach Norden bis zum Yellowstone Nationalpark und schließlich wieder nach Osten durch die Graslandschaften von Montana, Wyoming und South Dakota. Zum Abschluß folgt dann wieder eine Überführungsetappe zurück nach Baltimore.
2022-05-29
Der Dinosaur – Nationalpark ist etwas für Kinder; aber auch interessant für uns Erwachsene: Eine Faltung der Gesteinsschichten sorgt dafür, dass die letzten paar hundert Millionen Jahre schräg nebeneinander liegen. Und in einer dieser Schichten fand sich ein ganzer Friedhof von Sauriern. Nachdem einige ausgegraben waren, wurde über den Rest eine Halle gebaut und man kann eine ganze Wand mit teilweise freigelegten, teils noch im Fels steckenden Knochen anschauen.
Aber auch ausserhalb dieser Fundstelle ist der Park ganz schön, da die Felsschichten unterschiedliche Farben haben und damit die Landschaft fast gestreift erscheint.
Apropos Vergangenheit: wenn ich das Reisen heute vergleiche mit dem Ende der 1980er Jahre, dann ist es doch sehr viel einfacher heute. Musste ich damals ein Telefonat nach Deutschland anmelden, dann ½ – 1 Stunde warten und dann runde 30 DM bezahlen, so ist heute die Roamingerweiterung für die USA für 10€ im Monat zu haben. Und damit sind Wetterbericht, Reservierungen, aktuelle Öffnungszeiten von Museen und aktuelle Strassenkarten immer verfügbar – ausser mitten in der Wüste. Aber auch bei den Nachrichten ist der Kontrast groß. Überfliegen wir heute morgens mal kurz was die Zeitungen so schreiben, so erinnere ich mich daran, dass ich 1989 erst mit 3 Wochen Verspätung von dem Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking erfahren habe – aus einem Spiegel, der in einem der in jeder Stadt vorhandenen Traveller-Treffs auslag. Die gefühlte Entfernung und der Abstand nach Zuhause ist heute viel kleiner.
Admin - 22:42:39 | Kommentar hinzufügen
2022-05-26
.. eine der schönsten Strassen der Welt – laut einem einschlägigen Magazin: Mitten im Canyonlands-Nationalpark. 110 kilometer entlang der Abbruchkante der Hochebene runter ins Tal des Colorado und des Green River, fast permanent mit Aussicht über die Canyons. Also wollten wir sie auch machen. Die Genehmigungen sind sehr schwer zu bekommen, aber wir habens geschafft und deshalb sind wir vorgestern morgens ganz früh in den Nationalpark aufgebrochen und haben unsere 60 Kilometer rein (gestern die gleiche Strecke wieder heraus) in Angriff genommen. Zugegeben, neben der Landschaft, spielte auch ein bisschen die Abenteuerlust eine Rolle und die Frage, was wir und unser Auto denn im Gelände können. Denn diese „Strasse“ ist selten mehr als zwei Reifenspuren, über Felsplatten, mit Stufen, mit Auswaschungen und auch mal Steigungen von über 20 Grad. Gerne auch mal eng Abgrund entlang.
Aber die Aussichten sind sensationell. Ingrids Kommentar war: wer das hier hat, braucht weder Monument Valley noch den Grand Canyon. Und unser Übernachtungsplatz „Murphy C“ war komplett einsam: nur wir alleine an dieser Stelle, eine Gruppe Mountainbiker an „Murphy B“ rund 300 Meter weiter, die wiederum nächsten dann etwa 10 Kilometer entfernt.
Fazit: wir habens geschafft: unser Auto kann es, wir können es, aber es wurde auch klar, dass durch die 600 Kilo der Kabine die Belastung auf das Auto sehr hoch ist und wir haben beschlossen, dass wir solche Strassen künftig nur noch machen, wenn es das Ziel lohnt und nicht mehr aus Abenteuerlust.
Aber das Ziel hat es hier gelohnt und statt vielen weiteren Schilderungen lieber ein paar Bilder von der Landschaft …
…und der Strasse.
Admin - 21:58:06 | Kommentar hinzufügen
2022-05-24
Etwas Erschöpfung macht sich breit. Unendliche Mengen an Canyons, an Felsbögen, Felsmännchen, an Staub, greller Sonne und an Kakteen, dazu Nachttemperaturen, die mal bei 17 Grad liegen, aber vorgestern auch mal bei minus 2 Grad, machen uns zu schaffen. Dazu die Kilometer: Alleine der Canyonlands-Nationalpark hier in Moab hat 3 Teile: Island in the Sky liegt knappe 50 km weg von der Stadt – man muss sie nach Norden verlassen. Um den Neddles – Distrikt zu erkunden, muss man aus der Stadt nach Süden - aber „nur“ 40 kilometer. Der Maze – Distrikt ist dann nur noch mit Sondergenehmigung zu erreichen. Irgendwie kann der Kopf das alles nicht mehr aufnehmen.
Trotzdem sind wir jeden Tag wieder fasziniert von den Canyons, den Felsbögen und Felsmännchen. Sie haben eine eigene Schönheit!
Hier ohne Beschreibung, welcher National- oder Statepark es jetzt war, ein paar Übersichtsbilder, die einen Eindruck von der Weite und Größe vermitteln:
.. und ein paar Canyons, Bögen,….
Admin - 03:48:14 | Kommentar hinzufügen
2022-05-18
Canyon 5: Der Cottonwood-Canyon. Mal wieder eine Abkürzung was die Kilometer angeht, nicht unbedingt nach Zeit. Es geht wieder über Schotter, Sand und Felsplatten durch einen wunderschönen Canyon. Teilweise erinnern uns die Berge rechts und links an die Winnetour in Kroatien – allerdings um einiges bunter.
Nach etwa ¾ der Strecke dann der Felsbogen: Nach 50 Kilometern, auf denen wir vielleicht 5 Autos begegnet sind, erreichen wir einen typischen Nationalparksparkplatz: Umzäunt, große Schilder mit der Geschichte des Ortes und was man alles tun und vor allem nicht tun darf, ein Toilettenhäuschen – und sonst gar nichts. Erst kurz bevor wir wieder wegfuhren, verirrte sich ein weiteres Auto hierher.Trotzdem ein schöner Felsbogen, Sind die Bögen im Arches Nationalpark meistens breit und niedrig, ist dieser hier sehr sehr hoch und dafür schmal. Er steht auf Felsausbuchtungen, die wie Säulen aussehen – eine natürliche Kathedrale.
Canyon 6: der Bryce Canyon: Großartig die Farben, großartig die Felssäulen, alles in rosa und weiss. Leider wissen mittlerweile zu viele Leute wie großartig der Canyon ist, jedenfalls versuchten wir dem größten Ansturm zu entgehen und waren schon vor 9.00Uhr (nach 1 Stunde Fahrt) da.
Gegen 12.00 Uhr sind wir dann geflohen, nach Escalante, wo wir mal wieder einen Komfortcampingplatz haben mit allen Annehmlichkeiten, die man so braucht wie Dusche, Waschmaschine, Abwasser-Ablassstation und Frischwasser. Leider haben diese kommerziellen Plätze nach unserer Erfahrung wenig Flair; Stellplätze für die riesigen Wohnmobile der Amerikaner – sie übertreffen schon mal europäische Reisebusse und diese mit wenig Abstand zueinander. Da sind die Plätze besonders in den State Parks sehr viel atmosphärischer: weit auseinander liegende, kleine Stellplätze, meist in schöner Natur zwischen Felsen oder im Wald gelegen. Dann aber nur mit einfachen Toiletten und ohne Duschen. Tja, mal so, mal so. Und WLAN gibt’s auch nur auf den kommerziellen Plätzen.
Admin - 04:06:45 | Kommentar hinzufügen
…gibts hier viele. Und weil wir Zeit haben, schauen wir uns viele an – bei weitem nicht alle.
Canyon 1: der Antelope Canyon: Das Muß in Page. Wir hatten ursprünglich vor, den auszusparen, weil überlaufen und nur in Gruppen zu besuchen. Aber statt Ruhetag haben wir uns doch entschlossen, ihn anzuschauen. Und das hat sich gelohnt, auch wenn wir in eine Reisegruppe mit in den USA lebenden Chinesen gerutscht sind. Der Guide wusste, was die Leute wollen und hat ganz zu Beginn erklärt, welche Einstellungen im Handy die besten Bildergebnisse bringt. An mehreren Stellen hat er dann von jedem das Handy genommen und jeweils ein Foto gemacht. Von uns bekam er die Kamera in die Hand – Ergebnis hier.
Canyon 2: Von Page zum Alstom Point, wo wir unbedingt übernachten wollten, haben wir einen Umweg genommen und wollten den „Old Paria Movie Set“ anschauen. Eine gute Schotterstrecke führt in den Paria Canyon. Filmkulissen haben wir keine gefunden, aber einen kleinen Friedhof von Siedlern in den 1860- 1880 er Jahren und einen Canyon mit fantastischen Farben. Überhaupt stellen wir fest, dass hier, im Grenzgebiet zwischen Arizone und Utah die Farben der Steine und des Sandes unheimlich vielfältig und bunt sind – begeisternd, wenn man von der Hitze und dem gleissenden Licht absieht. Und von der Uhrzeit: Auch wenn die beiden Staaten die gleichen Ost- und West-Grenzen haben und auf der Karte sozusagen „übereinander“ liegen, sind sie in 2 Zeitzonen – ständig wechsel man und einmal geht die Sonne um 20.15 Uhr unter und einmal um 19.15 Uhr.
Kein Canyon: der Alstom point. Das ist ein Aussichtspunkt, der oberhalb des Lake Powell liegt. Erreichbar über 35 kilometer Schotter mit einigem Wellblech und daran anschliessend noch 10 kilometer Offroadpiste. Die letzen 3 kilometer haben mich ins Schwitzen gebracht – Ingrid sass an manchen Stellen mit großen Augen und meinte „da lang? Wirklich?“ Letztlich ging alles gut und der Übernachtungsplatz war genial.
Canyon 3: Der Buckskin Gulch: Auf dem Weg iin den Grand Canyon gelegen, ist das eine kurze Wanderung durch ein Flussbett (Im weichen Sand bei 30°C sind Kilometerangaben recht nichtssagend), die wieder in einen Slot – Cnyon führt. Zwar nicht ganz so phantastisch wie der Antelope Canyon, dafür ohen Reisegruppe und mehr Abenteuer. Nach 3 ½ Stunden reicht das aber auch und wir machen uns auf in Richtung…
Canyon 4: der Grand Canyon. Wir sind an die nördliche Abbruchkante. Die liegt 300 – 400 Meter höher als die südliche (auf ca. 2600 – 2700 m Höhe). Wegen dieser Höhe und des vielen Schnees im Winter, wird der Nationalpark hier erst am 15.5. geöffnet und wir sind in der ersten Flutwelle an Besuchern. Weil man nur von oben in den Canyon reinschauen kann, ist er nicht ganz so begeisternd, als wenn man drinnen ist und von unten nach oben schaut. Trotzdem beeindruckt er alleine von seiner schieren Größe: Vom Rand zum Colorado-River sind es 1600 Höhenmeter, die Breite über 20 kilometer. Gigantisch! Was man vom Nord-Rim aus gut sieht ist die Lage: Hinter der südlichen Kante geht es bis fast zum Horizont nur flach weiter. Eine einzige riesige Ebene.
Admin - 03:47:55 | Kommentar hinzufügen
Wir sind wieder in touristischeren Regionen. Und prompt treffen wir die ersten Deutschen am Goosenecks. Erste Frage zu unserem Auto war: Lohnt sich das Verschiffen? Und da ich diese Frage auch zuhause schon öfter gehört habe, hier die klare Antwort: Jein!
Wenn ich die Kosten für Verschiffen und die Versicherung in den USA gegen die Prospektpreise für einen Campervan in Größe eines VW-Busses rechne, dann knapp Nein; gegenüber einer hier üblichen Größe von Wohnmobil, dann Ja, wenn auch nur etwas günstiger. Wenn ich ich rechne, dass beim Vermieten üblicherweise noch Zusatzkosten kommen für einen zweiten Fahrer, eine Vollkasko oder auch nur zwei Campingstühle, dann: klar Ja. Wenn ich aber rechne, dass wir zwar überwiegend im Westen unterwegs sind, das Auto aber an der Ostküste im Empfang nehmen und am Anfang und am Ende zusammen 4000 km Überführung haben, zwischen Ludwigsburg und Hamburg nochmal 1300 km, dann genauso klar: Nein. Aber dann brauchen wir ja nur 10 liter Benzin auf 100km, die amerkanischen Camper rund das doppelte: bei den aktuellen Spritkosten dreht sich das Bild wieder. Spätestens, wenn ich Abschreibung und die Inspektion nach unserer Rückkehr einrechne, rechnet sich das niemals. Aber mit einem Miet-Camper wären wir heute nicht ins Monument valley reingekommen, das valley of gods hätten wir ebenso wenig fahren können, wie die Zufahrt zum Coal mine canyon oder über die Berge am Shiprock vorbei. Und schon gar nicht zum Alstom Point – aber da greife ich hier vor..
Fazit: es ist wie beim Blütenblätterzupf-Spiel: es lohnt sich, es lohnt sich nicht, es lohnt sich. Je nach Blume kommt jeder zu seiner eigenen Antwort.
Admin - 03:46:27 | Kommentar hinzufügen