2022-06-23
Durch die lange Strecke gestern haben wir uns einen Tag in St. Louis „erfahren“. Einst der Verkehrsknotenpunkt und das Tor nach Westen, ist es für uns das Tor zurück in den wesentlich dichter besiedelten Osten.
Der Gateway Arch soll diese Rolle symbolisieren. Man kann diesen knapp 200 Meter hohen Bogen besteigen – bzw. mit dem Aufzug hochfahren. Das ist fast ein Reise in die „Zukunft der 1960er“: Mit maximal 5 Personen sitzt man in einer fensterlosen Kabine, die nur 1,2 Meter tief ist und runde 1,60 Meter im Durchmesser misst und rumpelt auf Schienen, am Seil gezogen nach oben. Das Innere erinnert mit den Plastiksitzschalen und den Lautsprechern hinter vielen kleinen Bohrungen an Raumschiff Orion. Wir hatten zum Glück eine Kabine für uns zu Zweit, sonst hätten wir wohl Beide Platzangst bekommen. Aber so ging es eigentlich ganz gut – und die Aussicht war – trotz der kleinen Fenster oben, großartig.
Und es gab noch ein „nationales Blues Museum“: Das schloss für uns den Kreis mit dem Delta Blues Museum in Clarksdale: Dort waren es mehr ein paar Fotos, einige alte Instrumente und sonstige Andenken an die ersten Musiker, die mit dem Blues, den sie auf den Plantagen und den Veranstaltungshallen gespielt haben, bekannt wurden. Von vielen Musikern, die dort vorgestellt wurden waren noch nicht mal Geburtsdatum oder die Herkunft genau bekannt. Hier in St Louis war es eine Hochglanz – Ausstellung der in Chicago und dann auch landesweit berühmt gewordenen Musiker sowie der Einflüsse, die der Blues auf Rock`n Roll, Jazz und Folk gehabt hat. In Clarksdale (dort durfte man nicht fotografieren – Ihr werdet also weiter oben keine Bilder vom Museum finden) wurde erlebbar, wie die Musik aus afrikanischen Wurzeln, aus Armut, aus Elend und ziemlicher Isolation entstanden ist, in St. Louis wurde gezeigt, welchen Einfluß das auf fast jede moderne Musik hatte. Zwei Seiten der gleichen Musik, die unterschiedlicher nicht sein könnten, einmal die Jahre vor 1920, einmal von 1920 bis heute.
Admin - 13:18:00
|
Kommentar hinzufügen