Reiseblog

 
 

USA 2022

Unsere Reiseroute führt nach einer Überführungsetappe von Baltimore nach Memphis, am Mississippi entlang nach New Orleans. Von dort geht es weiter durch den wilden Westen von Texas, New Mexico und Arizona bis zum Joshua Tree Nationalpark. Anschliessend fahren wir durch die Wüstenlandschaften und die Nationalparks nach Norden bis zum Yellowstone Nationalpark und schließlich wieder nach Osten durch die Graslandschaften von Montana, Wyoming und South Dakota. Zum Abschluß folgt dann wieder eine Überführungsetappe zurück nach Baltimore. 

 

2022-05-05

Doc Holiday und die Apachen

… haben ja eigentlich wenig miteinander zu tun. Ausser dass sie nacheinander nicht zu weit von einander entfernt gelebt haben. Auf kürzestem Weg sind wir von unserer Übernachtung in Lordsburg ins Chihuahua – National Monument und haben unterwegs 40 Kilometer Schotter unter die Räder genommen. Wir sparten dadurch 60 Kilometer Strecke gegenüber Teerstrasse, hatten unseren Spass, aber waren nicht schneller. So mussten wir die Landschaft in der Mittagshitze auf kleinen Touren erwandern: faszinierende  Felsnadeln, verwittert und häufig waagerecht gebrochen: Brocken balancieren auf den Nadeln. Und um auf den Titel zurückzukommen: Das ist Teil des Siedlungsgebiet der Chiricahua Apachen gewesen.
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Und deshalb: Mittagshitze nutzen um weiterzufahren und dann später Tombstone anschauen: Da wird aus der Schiesserei von Doc Holiday und Wyatt Earp mit den Clanton-Brüdern die Lebensgrundlage einer ganzen Stadt: Läden mit Western-Kleidung, Saloons, Läden in denen man sich verkleiden und als Marshall, Bardame oder Cowboy fotografieren lassen kann. Stadtrundfahrten in der Postkutsche gibt es und natürlich ein paar „Museen“. Im alten Birdcage Theater waren wir: Neben dem mittlerweile ziemlich heruntergekommenen Theatersaal wurde hier alles gesammelt und ausgestellt, was ausreichend Staub gesammelt hatte: ein paar alte Waffen natürlich, Fotos, Möbel und ein Kutschen – Leichenwagen. Dann aber auch die Arzttasche und Geräte eines Arztes, der in 1886 der „beste Kugelentferner Tombstones“ war oder der Frisörstuhl in dem ein Outlaw verhaftet wurde. Apropos Waffen: Schon ab und an hatten wir hier Leute gesehen, die offen Waffen tragen. Aber noch nie so viele wie hier. Beispielhaft eine Familie: Vater trug eine Pistole offen im Holster, seine Frau ebenfalls, geschlechtsspezifisch in Rosa. Höhepunkt der Sohn (schätzungsweise 20 Jahre alt), der neben der Pistole noch einen kleinen Zweitrevolver am Gürtel hatte.
So gerne wir da noch mehr erkundet hätten, Temperaturen von über 30° laden nicht zum Wandern in der Sonne ein. Und da kommen wir zu einem Problem dieser Reise: Der Campingplatz des Nationalparks war schon lange ausgebucht – Hauptsaison hier im Süden. Und der nächste verfügbare war in Tombstone, 70 Kilometer weiter. Detaillierte Planung und rechtzeitige Buchung würden helfen, aber genau das wollen wir ja nicht: wir wollten ja flexibel bleiben.

DSCF8033.jpgDSCF8034.jpgTja und da es dann schon mal die Möglichkeit gab, habe auch ich 10 Schuss mit dem Revolver gebucht: In einem echten Revolver wurde speziell präparierte, ungefährliche Munition gefüllt. Hinter mir eine Instruktorin und nach einer Sicherheitseinführung durfte ich dann, sobald ein Licht aufleuchtete, ziehen, den Hahn spannen und auf ein Ziel schiessen – danach wurde angezeigt, ob ich schneller war als mein Nebenmann. Fazit: meine Überlebenschancen im Wilden Westen wären begrenzt gewesen.DSCF8046.jpg

Admin - 16:29:07 | Kommentar hinzufügen